15. September 2025
Minergie präsentiert neuen Zusatz
An der Veranstaltung «Minergie WISSEN aktuell» Ende August präsentierte Sabine von Stockar den neuen Zusatz EMS des Minergie-Moduls Monitoring. Gastreferent David Zogg erwartet, dass in Zukunft jedes Gebäude sein Energiemanagementsystem (EMS) haben wird.
Mit dem Zusatz EMS (Energiemanagementsystem) will Minergie die Optimierung des Eigenstromverbrauchs und die Steigerung der Energieeffizienz im Betrieb zur Selbstverständlichkeit machen. Planende können neu zur Erfüllung der Monitoring-Anforderungen einen zertifizierten Modul-Anbietenden wählen, der zusätzlich die EMS-Anforderungen erfüllt. Sie haben somit die Gewissheit, dass Eigentümerschaften in der Betriebsphase die Energieeffizienz, den Eigenverbrauch und damit auch die Wirtschaftlichkeit steigern können.
Der Zusatz EMS ist freiwillig und Teil des Minergie-Modul Monitoring, das schon länger auf dem Markt ist. Zertifizierte Systeme erfüllen die minimalen Anforderungen für ein Monitoring und verfügen über eine Schnittstelle zu den automatischen Auswertungen – die wiederum als Basis für eine Zertifizierung nach Minergie-Betrieb dienen. Zertifizierte Anbietende erhalten den Zusatz EMS sofern ihr System die geforderten Funktionalitäten und Kompatibilitäten vorweist. Dabei ist ein Lademanagement, eine Eigenverbrauchsoptimierung und ein Management der Netzbelastung Pflicht. Auch die Kompatibilität muss stimmen: zum Beispiel mit der Wärmepumpe, dem Heizstab, den Ladestationen und den Batterien. So können Verbraucher gezielt gesteuert werden – etwa indem Lasten verschoben und optimal an die Solarproduktion oder künftig vielleicht auch an die dynamischen Stromtarife angepasst werden. «An erster Stelle steht das Ziel die Wirtschaftlichkeit, die Energieeffizienz und die Netzdienlichkeit optimieren zu können», erklärte Sabine von Stockar an der Veranstaltung «Minergie WISSEN aktuell».
Deutliche Verbesserung
«EMS ist der Schlüssel zum Erfolg», sagte Gastreferent David Zogg an der Veranstaltung. Der Dozent für Regeltechnik an der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW sowie Gründer und Geschäftsführer der Smart Energy Engineering GmbH rechnete anhand eines Beispiels vor, wie sich der Eigenverbrauchsanteil mit einem Energiemanagement vergrössert. «Bei einer kleinen Photovoltaikanlage verdoppelt sich der Eigenverbrauchswert. Entsprechend verringert sich auch die Amortisationszeit der Photovoltaikanlage», so Zogg. Zentral ist dabei die Wärmepumpe. Mit einem modernen EMS-System kann der solare Deckungsgrad der Wärmepumpe bis zu einem Faktor 2 verbessert werden, wenn zusätzlich die Gebäudemasse als Energiespeicher genutzt wird. Zudem betonte Zogg, dass es wichtig ist, wann das Elektroauto geladen wird. «Optimalerweise wird das Auto dann geladen, wenn die Solaranlage Strom produziert. Optimal ist die Kombination von Wärmepumpe und E-Auto. «Die Wärmepumpe ist ein eher träges System, während die Ladestation des E-Autos sehr schnell angesteuert werden kann», erklärt Zogg. So kann der Strom, der nicht für die Wärmepumpe benötigt wird, für die Autoladung benutzt werden.
Zogg betonte an der Veranstaltung, dass das Energiemanagementsystem unbedingt bereits bei der Planung berücksichtigt werden müsse. Bei Inbetriebnahme muss das System zudem getestet und im Betrieb mittels eines Monitorings die Effizienz geprüft werden. Für ihn sind die Energiemanagementsysteme der Schlüssel zum Erfolg. «Ich denke, dass in Zukunft jedes Gebäude ein Energiemanagementsystem haben wird.»
Mehr Informationen zum Minergie-Modul Monitoring und Zusatz EMS finden Sie hier:
Eine Liste der Modulanbietenden finden Sie hier:
Modul Monitoring Modulanbietende - Minergie
Zur Veranstaltungsaufzeichnung «Minergie WISSEN aktuell – Solarenergie clever nutzen»