Unabhängige Studien

Die nachfolgenden Studien, Fachartikel und Merkblätter wurden von unabhängigen Institutionen publiziert.

Lüftung

Vergleich von Lüftungskonzepten für Wohnbauten (2022)

Seitens Minergie haben wir die Studie analysiert und ziehen folgendes Fazit:

  • Die Lebenszykluskosten und Material-Ökobilanz von Fensterlüftungen sind tiefer als bei den anderen untersuchten Lüftungskonzepten. Die Einsparung an Kosten und Material geschieht aber auf Kosten der Robustheit, Luftqualität, des Komforts und des Wärmebedarfs. Diese Konzepte haben in den Punkten Gesundheit, Nutzung und Komfort deutlich das Nachsehen.
  • Komfortlüftungen (Einzel- und Mehrwohnungsanlagen) weisen vergleichbar gute Ergebnisse in den Themen Nutzung und Gesundheit auf. Wird eine Komfortlüftung gut geplant, gebaut und betrieben, wirkt sich dies positiv auf die Ökobilanz, die Investitionen, den Platzbedarf und die Unterhaltskosten aus.
  • Einzelraumlüftungen sind besonders vorteilhaft bezüglich dem Platzbedarf, schneiden aber ansonsten schlechter ab als Wohnungsanlagen.
  • Abluftanlagen mit Aussenluftdurchlässen (ALD) zeigen klare Schwächen punkto Komfort, Gesundheit und Nutzung (hohe Betriebskosten), sind aber günstiger in der Erstellung als Komfortlüftungen.
  • Das Potenzial zur Reduktion von Treibhausgasemissionen ist bei Komfortlüftungen über die Phasen Erstellung und Betrieb hinweg am grössten, wenn sie diesbezüglich optimiert werden (verzinkte Kanäle sind dafür auf ein Minimum zu reduzieren, das Kaskadenprinzip anzuwenden).
  • Je robuster das Lüftungssystem, desto kleiner ist der Einfluss einer ungünstigen Planung oder eines schlechten Betriebs.
Schlussbericht: Analyse vereinfachter Lüftungskonzepte (2022)

Seitens Minergie haben wir die Studie analysiert und ziehen folgendes Fazit:

  • Die Studie der HSLU zeigt auf, dass eine Grundlüftung, wie in Minergie-Modernisierungen zugelassen, nachweislich dann funktioniert, wenn die Nutzenden mitspielen. Lösungen sind offene Türen (> 20cm), grosse Überströmöffnungen oder aktive Überströmer. Sobald die Türen geschlossen werden, wird es kritisch.
  • Die Messungen in realen Objekten haben regelmässige CO2-Pegel von über 4000ppm ergeben. Mit einer genügend grossen Überströmöffnung oben und unten an den Türen ist der Luftaustausch gewährleistet – leider ist dies aber kaum realisierbar. Die Nutzenden müssen demnach sehr gut instruiert werden.
  • Alternativ sollten die Wohnungen mit einer unterstützenden Massnahme (z.B. aktive Überströmer) ausgestattet werden.
  • Das Gute an der Grundlüftung ist, dass nicht jeder Raum damit ausgerüstet werden muss.
Bericht: Komfortlüftung im Vollzug Energie (2021)

Seitens Minergie haben wir die Studie analysiert und ziehen folgendes Fazit:

  • Komfortlüftungen gewährleisten einen ausreichenden Luftwechsel mit einer niedrigen Energiebilanz. Sie erhöhen somit den Komfort der Räume und erweisen sich als energieeffiziente Lüftungsmethode.
  • Die Effektivität von Komfortlüftungen hängt von verschiedenen Faktoren wie der Wartung, Reinigung und Gestaltung der Lüftungsanlage ab.
  • Vergleichsweise schneiden Komfortlüftungen in Bereichen wie Disbalance und Häufigkeit der Wartung besser ab als beispielsweise Abluftanlagen oder Einzelraumlüftungsanlagen.
Bericht: Abluftanlagen und Einzelraumlüftungen im Vollzug Energie (2018)

Seitens Minergie haben wir die Studie analysiert und ziehen folgendes Fazit:

  • Die Wartung und Reinigung von Abluftanlagen und Einzelraumlüftungen ist von grosser Bedeutung, um eine gute und hygienische Qualität der Raumluft zu gewährleisten.
  • Einzelraumlüftungen können aufgrund ihrer gesteuerten Luftvolumenströme Verschmutzungen um bis zu 80 % reduzieren und somit zu signifikanten Verbesserungen der Luftqualität führen.
  • Die Qualität der Einzelraumlüftungen ist von Faktoren wie der Raumgrösse und -nutzung und der Art der Lüftungsanlage abhängig.
  • Die Studie zeigt, dass die Luftmengen von Abluftanlagen und Einzelraumlüftungen oft nicht den empfohlenen Normen entsprechen.
  • Die Luftqualität kann durch regelmässige Reinigung und Filterwechsel um bis zu 60 % verbessert werden. Durch regelmässige Wartungen und Reinigungen der Filter kann der Zu- und Abluftvolumenstrom reguliert und so eine potentielle Disbalance verhindert werden.

Betrieb

White Paper EBP Schweiz: «Verbrauchen Gebäude mehr Energie als sie sollten?» (2019)

Seitens Minergie haben wir die Studie analysiert und ziehen folgendes Fazit:

  • Der Performance Gap beschreibt die Abweichung zwischen dem effektiv gemessenen Wärmeverbrauch während der Nutzung und dem berechneten Wärmebetrieb während der Planung.
  • Grund für die Abweichung ist oft das Abweichen der Werte der für die Berechnung verwendeten Standardnutzung und der während des Betriebs anfallenden realen Nutzung.
  • Das White Paper unterscheidet vier Gründe für die Abweichungen: den Verhaltens-Gap, den Technischen Gap, den Klima-Gap und den Modellierungs-Gap.
  • In Zukunft gilt es durch bessere Schulung und Sensibilisierung der am Bau beteiligten Akteur:innen sowie bessere Kontrollen und Überwachungen den Performance Gap so weit wie möglich zu schliessen. Fördernd wirkt dabei die Sensibilisierung der Nutzenden und das Schaffen von Anreizen für eine energieeffiziente Nutzung der Gebäude.
Grundlagenbericht BFE: «Energie Performance Gap in Neubauten» (2019)

Seitens Minergie haben wir die Studie analysiert und ziehen folgendes Fazit:

  • Es zeigt sich, dass der reale Wärmeverbrauch von Neubauten im Durchschnitt höher ist als der berechnete Wärmebedarf im Energienachweis. Gleichzeitig liegen die realen Energieverbräuche bei Minergie-Gebäuden meistens unter den Grenzwerten. Der Performance Gap entsteht also in beiden Richtungen.
  • Die Hauptursache des Performance Gap stellt das Nutzverhalten dar. Bewohnende stellen beispielsweise oft höhere Raumtemperaturen ein und nutzen den Sonnenschutz häufiger als in der Standardnutzung gemäss SIA-Norm.
  • Die eindeutige Evidenz für einen Zusammenhang zwischen dem technischen Gap und einem erhöhten Verbrauch steht noch aus, obwohl Vermutungen diesbezüglich bestehen.
Executive Summary BFE: GAPxPLORE: Energy Performance Gap in existing, new, and renovated buildings (2019)

Seitens Minergie haben wir die Studie analysiert und ziehen folgendes Fazit:

  • Energieeffizienzsteigernde Massnahmen haben bei verschiedenen Gebäudetypen oft unterschiedliche Auswirkungen. Dies wird durch Energieverbrauchsunterschiede von Gebäuden bestätigt. In dieser Studie wurde beobachtet, dass Gebäude mit geringer thermischer Leistung tendenziell weniger Energie verbrauchen als vorhergesagt (negativer EPG), während Gebäude mit hoher thermischer Leistung mehr Energie verbrauchen als vorhergesagt (positiver EPG).
  • Der regulative Energieeinsparungsmangel (ESDr) erweist sich als unzuverlässiger Indikator für die Qualität einer energetischen Sanierung, da der Grossteil des Mangels auf eine Überschätzung des Energieverbrauchs vor der Sanierung zurückzuführen ist. Andererseits ist der erwartete Energieeinsparungsmangel (ESDa) ein zuverlässigerer Indikator zur Bewertung des Erfolgs einer Sanierung, da er einen geringeren Fehler in absoluten Werten widerspiegelt. ESDa hilft auch dabei, praktische Probleme oder Betriebsfehler zu identifizieren, wenn die Leistung des Gebäudes signifikant von den erwarteten Einsparungen abweicht.
  • Die Analyse legt nahe, dass die allgemeine Qualität der energetischen Sanierung im Schweizer Wohnsektor hoch ist, wobei Minergie-P- und Minergie-A-Gebäude sogar theoretische Werte übertreffen. Diese Feststellung deutet darauf hin, dass anspruchsvolle Energieeinsparungsziele realistisch erreicht werden können.
Final Report BFE: GAPxPLORE: Energy Performance Gap in existing, new, and renovated buildings (2019)

Seitens Minergie haben wir die Studie analysiert und ziehen folgendes Fazit:

  • Energieeffizienzsteigernde Massnahmen haben bei verschiedenen Gebäudetypen oft unterschiedliche Auswirkungen. Dies wird durch Energieverbrauchsunterschiede von Gebäuden bestätigt. In dieser Studie wurde beobachtet, dass Gebäude mit geringer thermischer Leistung tendenziell weniger Energie verbrauchen als vorhergesagt (negativer EPG), während Gebäude mit hoher thermischer Leistung mehr Energie verbrauchen als vorhergesagt (positiver EPG).
  • Der regulative Energieeinsparungsmangel (ESDr) erweist sich als unzuverlässiger Indikator für die Qualität einer energetischen Sanierung, da der Grossteil des Mangels auf eine Überschätzung des Energieverbrauchs vor der Sanierung zurückzuführen ist. Andererseits ist der erwartete Energieeinsparungsmangel (ESDa) ein zuverlässigerer Indikator zur Bewertung des Erfolgs einer Sanierung, da er einen geringeren Fehler in absoluten Werten widerspiegelt. ESDa hilft auch dabei, praktische Probleme oder Betriebsfehler zu identifizieren, wenn die Leistung des Gebäudes signifikant von den erwarteten Einsparungen abweicht.
  • Die Analyse legt nahe, dass die allgemeine Qualität der energetischen Sanierung im Schweizer Wohnsektor hoch ist, wobei Minergie-P- und Minergie-A-Gebäude sogar theoretische Werte übertreffen. Diese Feststellung deutet darauf hin, dass anspruchsvolle Energieeinsparungsziele realistisch erreicht werden können.
Schlussbericht BFE: ImmoGap (2018)

Seitens Minergie haben wir die Studie analysiert und ziehen folgendes Fazit:

  • Die Studie untersucht den Performance Gap in Mehrfamilienhäusern, welcher sich in dieser Studie auf die Nutzenergie der Raumwärme bezieht (bspw. Heizwärme ab Heizkreisverteiler).
  • 44 % der untersuchten Gebäude überschreiten den durchschnittlich berechneten Heizenergiebedarf.
  • Ein Vergleich zwischen Standardnutzung und realer Nutzung wird dadurch erschwert, dass das Benutzerverhalten in der Standardnutzung nicht der Realität entspricht.
  • Eine Hauptursache für den erhöhten Energieverbrauch in der realen Nutzung liegt darin, dass das Nutzerverhalten hinsichtlich Beschattung, Belüftung und Raumtemperatur vom normalen Verhalten abweicht. Wenn das reale Nutzerverhalten bereits bei der ursprünglichen Berechnung des Energiebedarfs berücksichtigt worden wäre, hätten die analysierten Gebäude im Durchschnitt keinen Performance Gap aufgewiesen.
Schlussbericht BFE: ParkGap – Performance Gap Gebäude (2018)

Seitens Minergie haben wir die Studie analysiert und ziehen folgendes Fazit:

  • Der Performance Gap beschreibt die Diskrepanz zwischen den prognostizierten und tatsächlichen Energieverbräuchen von Gebäuden.
  • Gründe für seine Entstehung erstrecken sich von ungenauer Planung bis zum Nutzverhalten.
  • Die erwartete Gebäudeperformance wird durch den SIA 380/1-Nachweis oder Labels kommuniziert. Sie dienen als Qualitätsversprechen und Umsetzungsvorgaben während der Planung und Erstellung/Renovierung eines Gebäudes.
  • Allerdings schreiben die Autor:innen der Studie, dass Abweichungen vom idealtypischen "Arbeitspunkt" während des Betriebs erlaubt sein sollten, wie sie im SIA 380/1 oder einem Label definiert sind. Solche Abweichungen sind Realität, können jedoch aufgrund des fehlenden, allgemein akzeptierten Rahmens zur Handhabung von Gebäudeperformance, Performance Gaps und Unsicherheiten nicht angemessen eingeordnet werden.
Erfolgskontrolle BFE: Minergie ist nachweislich gut (2016)

Seitens Minergie haben wir die Studie analysiert und ziehen folgendes Fazit:

  • Bei Minergie-Neubau-Mehrfamilienhäusern sowie MuKEn-Neubau- und Umbau-Mehrfamilienhäusern sind oft Funktions- und Einstellungsprobleme, sowie geringere Heizungseffizienzen Gründe für eine Überschreitung der Energieverbrauchsgrenzwerte. Bei Einfamilienhäusern ist die Nutzung der Bwohnenden oft die Ursache des nicht-Einhaltens der Grenzwerte.
  • Insgesamt zeigen die Akteur:innen in Minergie-Gebäuden ein höheres Mass an Energiebewusstsein im Vergleich zu den Beteiligten an konventionell gebauten Gebäuden (MuKEn). Die Akteur:innen im Minergie-Bereich empfinden den Planungs- und Bauprozess als anspruchsvoller, verbinden ihn jedoch auch mit höherer Qualität und Innovation, was den erhöhten Aufwand rechtfertige. Mehrheitlich würden sie wieder nach den gleichen Minergie-Standards bauen.
  • In Bezug auf die Gebäudeleistung und die Erfahrungen der Nutzenden werden Minergie-Gebäude positiv wahrgenommen. Die Bewohner:innen von Minergie-Gebäuden berichteten von höheren Zufriedenheiten in Bezug auf Schallschutz, Schutz vor Zugluft und Kochgerüchen.

Sommerlicher Wärmeschutz

Studienarbeit: Vollzug sommerlicher Wärmeschutz (2016)

Seitens Minergie haben wir die Studie analysiert und ziehen folgendes Fazit:

  • Der bereits bestehende Minergie Nachweis zum sommerlichen Wärmeschutz hat sich in der Vergangenheit vielseitig bewährt und bildet eine gute Grundlage für die Implementierung von Massnahmen zum thermischen Komfort im Sommer.
  • Die Norm SIA 180, auf welchen auch das Regelwerk des Minergie Nachweises beruhen, soll verschärft werden. Manche Punkte werden in der Studie kritisch hinterfragt.
  • Die Umsetzung des sommerlichen Wärmeschutzes erfordert eine interdisziplinäre Zusammenarbeit und eine frühzeitige Integration in die Planung von Gebäuden. Es müssen alle beteiligten Akteur:innen, einschliesslich Architekt:innen, Planende, Bauherrschaft und Behörden mit einbezogen werden.
Schweizer Gebäudestandards im Zeichen des Klimawandels, HSLU (2021)

Seitens Minergie haben wir die Studie analysiert und ziehen folgendes Fazit:

  • Der Klimawandel stellt eine bedeutende Herausforderung für die Schweiz dar, insbesondere in Bezug auf Hitzeperioden, extreme Wetterereignisse und Hochwasser. Eine vorausschauende Raum- und Gebäudeplanung ist unerlässlich, um den Auswirkungen des Klimawandels entgegenzuwirken und den Gebäudepark der Schweiz anzupassen.
  • Gebäudestandards und Labels spielen eine wichtige Rolle bei der Reduzierung der Treibhausgasemissionen, erfordern jedoch eine umfassendere Berücksichtigung von Aspekten wie Nutzungsdichte, Mobilität und technologischer Innovation.
  • Die Einbeziehung zukünftiger Klimadaten in die Labelvergabe und die Berücksichtigung des thermischen Komforts im Sommer sind wichtige Schritte zur Anpassung der Gebäude an das zukünftige Klima.
  • Es besteht die Möglichkeit, innovative Ansätze wie zirkuläres Bauen stärker durch Labels zu fördernd und so eine zukunftsweisende Positionierung im Bauwesen zu erreichen.
Schlussbericht BFE: ClimaBau – Planen angesichts des Klimawandels (2017)

Seitens Minergie haben wir die Studie analysiert und ziehen folgendes Fazit:

  • Der Klimawandel wird Einflüsse auf den Energiebedarf und das Wohlbefinden in Gebäuden haben. Der Heizwärmebedarf wird abnehmen, während der Klimakältebedarf exponentiell zunimmt.
  • Mittels innovativer Strategien soll die Erhaltung der Behaglichkeit in Gebäuden auch in Zukunft sichergestellt werden. Hilfreich sind dabei beispielsweise eine zweckführende Nutzung des Sonnenschutzes und die Nachtauskühlung von Gebäuden.

Solaranlagen

Heizung / Kühlung

Das ungenutzte Potenzial der Solarwärme (2022)

Seitens Minergie haben wir die Studie analysiert und ziehen folgendes Fazit:

  • Die Erzeugung von Warmwasser aus Sonnenenergie hat grosses Potenzial in der Schweiz. Aufgrund der Dominanz von Wärmepumpen und der solaren Stromerzeugung mit Photovoltaik wird sie jedoch noch nicht ausreichend genutzt.
  • Die Solarthermie kann einen bedeutsamen Beitrag zur Wärmeversorgung der Schweiz leisten und als Brückentechnologie im Energiesystem dienen.
  • Weitere Einsatzgebiete für die Solarthermie sind unter anderem die Regeneration von Erdwärmesonden und die Unterstützung von Wärmeverbünden und industriellen Prozessen.
Wenn das Gebäude als Kollektor für Wärme dient (2023)

Seitens Minergie haben wir die Studie analysiert und ziehen folgendes Fazit:

  • Die wachsende Dichte von Erdsonden-Wärmepumpen birgt das Risiko, dass sich das Erdreich nach und nach abkühlt, was die Effizienz von Wärmepumpen beeinträchtigen kann.
  • Um dem entgegenzuwirken, soll das Erdreich in den Sommermonaten durch Abwärme aus aktiv gekühlten Gebäuden mit Wärme regeneriert werden. Die Abwärme aus den Gebäuden und somit das Potenzial für die Erwärmung des Erdreichs wird infolge der zunehmenden Hitzetage und den daraus resultierenden Wärmeüberschüssen in den kommenden Jahren zunehmen.
  • Bei Neubauten kann die aktive Kühlung der Gebäude eine wirksame und kostengünstige Methode zur Regeneration von Erdwärmesonden darstellen.
SolTherm2050 – Chancen durch Solarwärme und thermische Energiespeicher für das Energiesystem Schweiz 2050 (2021)

Seitens Minergie haben wir die Studie analysiert und ziehen folgendes Fazit:

  • Solarwärme ist ein wichtiger Bestandteil eines kosteneffizienten und dekarbonisierten Energiesystems in der Schweiz und somit wichtig bei der Erreichung von Netto-Null. Jährlich hat es das Potential 5 - 10 TWh für Wohnbauten, Wärmenetze und Industrieprozesse zu liefern.
  • Ohne Solarthermie ist die Erreichung von Netto-Null zwar möglich, jedoch nur unter Abhängigkeit von einem massiven Ausbau von Photovoltaik und Wärmepumpen.
  • Ohne Solarwärme würden die jährlichen Systemkosten zusätzlich um 200 – 400 Millionen CHF steigen, da sie dazu beiträgt, die Nutzung begrenzter erneuerbarer Ressourcen im Sommer zu reduzieren, um sie im Winter verfügbar zu machen.
  • Um das Potential der Solarwärme nutzen zu können, ist eine deutliche Verbesserung der Marktsituation erforderlich, insbesondere ausserhalb von Wohngebäuden. Solarthermie kann jedoch bereits in der Transition zu Netto-Null als sofortige Massnahme zur Einsparung fossiler Brennstoffe eingesetzt werden.
Cool2Regen – Aktives Kühlen von Gebäuden mit Wärmepumpen und Erdsonden für hohe Regenerationsgrade (2022)

Seitens Minergie haben wir die Studie analysiert und ziehen folgendes Fazit:

  • Das ungenutzte PV-Potenzial in den untersuchten Gebieten übertrifft deutlich den Strombedarf für die aktive Kühlung zur Regeneration der Erdwärmesonden im Sommer.
  • Aktive Kühlung kann in Quartieren mit effizientem Gebäudestandard und geringer Bebauungsdichte effektiv verhindern, dass der Untergrund langfristig auskühlt. In dicht besiedelten Quartieren mit begrenztem Sanierungspotenzial bleibt jedoch trotz aktiver Kühlung eine signifikante Langzeitauskühlung bestehen.
  • Der Kühlbedarf in Wohngebäuden wird durch den Klimawandel steigen und hängt vom Gebäudestandard sowie von passiven Wärmeschutzmassnahmen wie Verschattung und Nachtauskühlung ab.
  • Bei fehlender oder geringer Auskühlung in der Nachbarschaft ist die Kombination aus passiver Kühlung, passivem Wärmeschutz und längeren Erdsonden in der Regel kostengünstiger als die aktive Kühlung. Erst bei sehr starker Nachbarschaftsauskühlung kann die aktive Kühlung wirtschaftlich vorteilhafter sein
Erneuerbare- und CO2-freie Wärmeversorgung Schweiz, AEE SUISSE, Wärme Initiative Schweiz (2020)

Seitens Minergie haben wir die Studie analysiert und ziehen folgendes Fazit:

  • Die Wärmeinitiative Schweiz (WIS) hat sich die Dekarbonisierung des Wärme- und Kältesektors als Ziel gesetzt, welche uns das Erreichen der Ziele des Pariser Klimaabkommens von Netto-Null bis 2050 näherbringt.
  • Durch Effizienzsteigerung wird die Wärmenachfrage, trotz dem bevorstehenden Bevölkerungswachstum von rund 10 - 20 %, zurück gehen. Auch die Stromnachfrage wird durch das Bevölkerungswachstum nur moderat zunehmen.
  • Betrachtet man die Dekarbonisierung des Wärmesektors aus energetischer Sicht, so lässt sich dieses Vorhaben umsetzen. Grundlegend ist dabei, dass ein Grossteil der Potentiale genutzt werden muss und das Nah- und Fernwärmenetzt integriert wird.

Weiteres

Luftdurchlässigkeitsmessung: Langfristiges Qualitätsmerkmal? (2013)

Seitens Minergie haben wir die Studie analysiert und ziehen folgendes Fazit:

  • Die Luftdurchlässigkeit von Gebäuden ist ein wichtiger Faktor für die Energieeffizienz und die Behaglichkeit der Bewohner:innen.
  • Durch Bewusstsein und Sensibilisierung der am Bau- oder Sanierungsprozess beteiligten Personen und den Nutzer:innen kann die Qualität und Dauerhaftigkeit positiv beeinflusst werden.
  • Damit die Qualität der Luftdichtheit auch über längere Zeit sichergestellt werden kann, sind regelmässige Messungen der Luftdurchlässigkeit notwendig.
ZKB-Studie «Der Minergie-Boom unter der Lupe» (2010)

Seitens Minergie haben wir die Studie analysiert und ziehen folgendes Fazit:

  • Die Anzahl der mit Minergie zertifizierten Gebäude hat sich zwischen 2005 und 2010 verdreifacht. Nachhaltigkeitsaspekte gewinnen in der schweizerischen Immobilien Branche also immer mehr an Wichtigkeit.
  • Auch für Investor:innen ist dieser Trend interessant: Mieter:innen sind bereit bis zu 6 % mehr für die Nettomiete in einer Minergie-zertifizierten Wohnung im Vergleich zu einer nicht zertifizierten Wohnung zu bezahlen.
  • Global betrachtet ist Minergie an vorderster Stelle aller Energie- und Nachhaltigkeitslabel, wenn es um die Umsetzung geht.
ZKB-Studie «MINERGIE® macht sich bezahlt» (2008)

Seitens Minergie haben wir die Studie analysiert und ziehen folgendes Fazit:

  • Es ist wichtig die Investor:innern über die Relevanz von energieeffizientem Bauen aufzuklären, denn diese haben einen grossen Einfluss darüber, wie gebaut wird.
  • Das Label Minergie bietet die Möglichkeit, nachhaltiges und energieeffizientes Bauen zu zertifizieren. Durch die Zertifizierung steigt der Wert des Gebäudes und auch die Zahlungsbereitschaft der Bewohner:innen nimmt um bis zu 7 % zu.
Warum in nachhaltige Wohnbauten investieren? Die Aufteilung der grünen Prämie des Wohnimmobilienmarktes im Kanton Zürich, Schweiz (2023)

Seitens Minergie haben wir die Studie analysiert und ziehen folgendes Fazit:

  • Mit Minergie zertifizierte Wohnungen lassen sich teurer vermieten. Bei zertifizierten Wohnungen ist bei den Nutzenden die Bereitschaft vorhanden, eine höhere Nettomiete zu bezahlen.
  • Insgesamt beträgt die Umweltprämie im Kanton Zürich 2,45 % und in der Stadt Zürich 4,91 %. Von diesen Gesamtprämien entfallen 6 % (Stadt: unbedeutend) auf Energieeinsparungen, 71 % (Stadt: 70 %) auf den erhöhten Komfort und 23 % (Stadt: 33 %) auf die Zukunftssicherheit des Gebäudes.
  • Die Zahlungsbereitschaft für Minergie-zertifizierte Gebäude hat also wesentlich mehr mit dem erhöhten Komfort zu tun als mit den positiven Umwelteinflüssen (Energieeinsparungen) – wobei vermutlich bei der Zukunftssicherheit auch die Unabhängigkeit von fossilen Energiequellen und generell von Energielieferungen hineinspielt.
Auswirkungen einer Minergie-Zertifizierung und des nachhaltigen Bauens auf Baukosten und Anfangsrendite bei neuen Mehrfamilienhäusern in der Schweiz (2023)

Seitens Minergie haben wir die Studie analysiert und ziehen folgendes Fazit:

  • Baukosten werden durch nachhaltige Baumassnahmen wie beispielsweise Fernwärme, Dachbegrünungen etc. erhöht. Die Ergebnisse der hedonischen Regression zeigen Baukostenaufschläge von 1.6 - 5.1 % für Minergie-zertifizierte Wohnungen. Diese Kostenprämien führen zu höheren Nettoanfangsmieten von rund 2.6 - 6.6 % (nicht signifikant).
  • Im Gegensatz dazu weisen die meisten spezifischen nachhaltigen Massnahmen wie Fernwärme, Wärmepumpen oder Solarenergie signifikante Kostenprämien auf, ohne dass sich damit die Nettoanfangsmieten auf dem Markt erhöhen.
  • Während man also mit einem Minergie-Zertifikat die Baukosten in höhere Nettoanfangsmieten ummünzen kann, ist dies bei einzelnen nachhaltigen Baumassnahmen nicht der Fall.
  • Glaubwürdige Label wie Minergie sind wichtig, um das Vertrauen der Akteur:innen zu gewinnen.