Systemerneuerung Mehrfamilienhaus in Schänis

Umfassende Systemerneuerung von 46 Mietwohnungen

Andreas Fäh, Planer

Eine Sanierung von 46 Einfamilienhäusern auf einen Streich.

Andreas Fäh, Planer

Das Projekt in Kürze

Die über 25-jährige Wohnsiedlung mit 46 Mietwohnungen wurde mit der Minergie Systemerneuerung umfassend modernisiert. Dabei wurden Fenster und Storen ersetzt, die Kellerdecke gedämmt (200mm), die Öl-Heizung und die 46 Einzel- Elektroboiler durch eine Grundwasserwärmepumpe ersetzt. Zudem wurden Aussenluftdurchlässe installiert und effiziente Geräte in Küche und Waschküche eingebaut, sowie die Beleuchtung durch LED ersetzt. Heute produziert die Siedlung 50 mal weniger CO2, hat eine 37% besser gedämmte Gebäudehülle (ohne Aussendämmung!) und der Heizenergiebedarf wurde um ca. 82% reduziert.

Fragen an den Planer

  1. Weshalb haben Sie dem Bauherr die Minergie Systemerneuerung vorgeschlagen?
    Mein Planungsauftrag lag im Ersatz der Öl-Heizung und sanften Sanierung der Fassaden. Eine visionäre Haltung des Eigentümers, denn zu oft werden Öl-Heizungen dieser Grössenordnung «Einfachheitshalber» ersetzt. Im Zuge der von der Energieagentur St. Gallen geförderten Machbarkeitsstudie, prüfte ich weitere Sanierungsmassnahmen. Exakt zu diesem Zeitpunkt lancierte Minergie die Systemerneuerung und suchte Pilotprojekte. Die Anforderungen der Variante 2 deckten sich, bis auf die Lüftung, mit meinen vorgeschlagenen Massnahmen.
  2. Was sind die Vorteile der Minergie Systemerneuerung?
    Der Vorteil der Systemerneuerung lag vor allem darin, dass wir sämtliche Massnahmen auf die individuellen Voraussetzungen der Wohnhäuser abstimmen konnten.
    Dabei waren wir nicht gezwungen Bauelemente anzutasten, die auch heutigen Ansprüchen noch genügen. Zum Beispiel das Dach und das Zweischalenmauerwerk hatten schon U-Werte von etwa 0.29, rsp. 0.3 W/m2K.
  3. Worauf sind Sie besonders Stolz?
    Es ist mir gelungen eine Balance zwischen Kosteneffizienz und Nachhaltigkeit zu finden. Der Ersatz von 46 Elektroboilern und Öl-Heizung war ein enorm effizienter Beitrag an die Umwelt. Etwas überspitzt formuliert: «eine Sanierung von 46 Einfamilienhäusern auf einen Streich».
    Die Verbrauchsdaten sind im erwarteten, tiefen Bereich. Vor der Sanierung lagen die Energiekosten für Ölheizung und Strom für die Elektroboiler bei rund 50’000 CHF/Jahr. Diese konnten nun halbiert werden, wovon die Mieter profitieren, denn auf eine Mietzinserhöhung hat der Eigentümer verzichtet.

Fragen an den Bauherr (Urs Fäh)

  1. Was hat Sie dazu bewogen Ihre Liegenschaften zu modernisieren?
    Mir waren vor allem zwei Dinge schon länger ein Dorn im Auge. Die einzelnen Elektroboiler in den Wohnungen waren einfach nicht mehr zeitgemäss und ineffizient. Zweitens wollte ich weg von den fossilen Brennstoffen. Der Verbrauch an Heizöl summierte sich je nach Saison auf 30’000 Liter und mehr. Der Ersatz der Ölheizung durch einen anderen, nach Möglichkeit erneuerbaren Energieträger hatte also oberste Priorität.

Das Projekt in Zahlen

Baujahr

1993

EBF

1652m2

Heizung

100% Wärmepumpe Grundwasser direkt

Warmwasser

100% Wärmepumpe Grundwasser direkt

Zertifikat

SG-2076

Bildergalerie

Beteiligte

Planer: Fäh Architektur, Benken