Erstes Minergie-Areal

Der suissetec Campus

Das Projekt in Kürze 

Der suissetec Campus ist ein Ort der Begegnung und des neuzeitlichen Lernens, wo sich Menschen zu denjenigen Fachleuten aus- und weiterbilden, die für die Gesellschaft unverzichtbar sind. Dies, weil sie für Lebensnotwendiges wie sauberes Trinkwasser und frische Luft sorgen. Der suissetec Campus ist ein Leuchtturmprojekt in vielfacher Hinsicht, weil an einem konkreten Beispiel hautnah erlebt werden kann, was moderne Gebäudetechnik, neuzeitliche didaktische Konzepte und Digitalisierung zu leisten vermögen.

In einem ersten Schritt wird der Neubau im Süden entstehen: auf rund 1800 Quadratmetern ein zusätzliches, zweistöckiges Gebäude mit Werkstätten, Labors, Schulzimmern und Begegnungszonen. Zusammen mit den zukünftigen Aussenarbeitsplätzen, einer Grillstelle sowie Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten wird das gesamte Areal markant aufgewertet und lädt zum Verweilen ein. Die Sanierung der bestehenden Gebäude aus den 80er-Jahren – das heutige Hauptgebäude mit Unterrichts- und Sitzungszimmern, Werkstätten und Labors sowie das Hotel – folgt in einer zweiten Phase.

Nahezu die gesamte Dachfläche sowie ein Teil der Fassaden werden mit Fotovoltaik-Modulen belegt. Zusammen mit der fortschrittlichen Energie-Anlage soll so der Strombedarf ganzjährig gedeckt werden können. Die grosszügige begrünte Umgebung mit vielen Bäumen für die Beschattung ist auf das zukünftige Klima angepasst. Auch an zukünftige Trockenperioden wird gedacht: Das Dachwasser des Neubaus wird für die WC-Spülung genutzt. Ladestationen für E-Bikes und Elektroautos sowie ein Mobilitätskonzept runden das Angebot ab.

3 Fragen an den Planer

1. Welche Vorteile bietet der Standard Minergie-Areal aus Ihrer Sicht?
   Das Minergie-Areal ist ein wegweisendes Konzept, das einen ambitionierten und dennoch gut umsetzbaren Rahmen für die energetische Transformation von Arealen bietet. Gleich wie schon das 2000W Areal in Transformation fordert es, dass Neubauten nach den fortschrittlichsten Standards gebaut werden und lässt gleichzeitig zu, dass Bestandesbauten zeitlich und technisch sinnvoll in das Gesamtkonzept integriert werden können. Der suissetec Campus zeigt, dass sich auch komplexe Nutzungen mit verschiedenen Gebäudekategorien (Schulen, Seminarräume, Werkstätten, Verwaltung, Hotel, Gastrobetriebe, etc.) als Minergie-Areal zertifizieren lassen. Beim ersten Minergie-Areal besteht zudem ein Wärmeverbund mit der nahegelegenen Kreisschule, welche künftig auch mit Strom des suissetec Campus versorgt werden soll.
2. Was waren die Knackpunkte zum Erreichen des Standards Minergie-Areal?
   Für die Erweiterung und Sanierung des suissetec Campus wurde ein Studienauftrag durchgeführt, bei dem die hohen Anforderungen im Bereich Energie und Nachhaltigkeit, damals noch auf der Basis des 2000-Watt-Areal in Transformation, festgelegt wurden. Deshalb war das Thema seit Beginn des Planungsprozesses präsent. Für einige Mitglieder des Planungsteams stellte die Überführung der Anforderungen auf das Minergie-Areal und die damit zusammenhängende Zertifizierung der Einzelgebäude dennoch eine Herausforderung dar.
3. Wie haben Sie diese gelöst?
   Die gesamte Qualitätssicherung im Bereich Energie und Nachhaltigkeit, inkl. der Nachweisführung für das Minergie-Areal, wurde von suissetec als Mandat separat an uns vergeben. Das Team des Generalplaners lieferte die für die Nachweisführung und Qualitätssicherung erforderlichen Unterlagen. Auf diese Weise konnte eine effiziente Nachweisführung im Interesse der Bauherrschaft sichergestellt werden. Unklarheiten wurden an den «Heure fixe»-Terminen zwischen der Bauherrschaft und dem Generalplaner-Team geklärt.

Markus Portmann, Gründer, Partner und Geschäftsleiter e4plus AG

Was sagt die Bauherrschaft? 

Wir haben uns das Ziel gesetzt, den Campus möglichst vollständig und ganzjährig mit lokal bereitgestellter erneuerbarer Energie zu versorgen. Das heisst, wir wollen aufzeigen, was moderne Gebäudetechnik leisten kann, dass das funktioniert und insbesondere auch, wie das in den Wintermonaten möglich sein wird. Ein wahrlich ambitioniertes Vorhaben, das seinesgleichen noch sucht. Wenn es uns gelingt, den suissetec Campus inkl. Verbund mit modernster Gebäudetechnik und innovativen Gebäudehüllen-Konzepten klimaneutral zu betreiben, dürfen wir durchaus stolz sein.

Christoph Schaer, Direktor suissetec

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Quelle: Visualisierung suisstec