Das höchstgelegene Minergie-Gebäude der Schweiz

Klein-Matterhorn

Praxisbeispiel Klein-Matterhorn - 20 Jahre Minergie

Wussten Sie, dass es auch Berghütten mit Minergie-Standard gibt? Die höchstgelegene Möglichkeit, in einem Minergie-Gebäude zu übernachten und zu speisen ist am Klein-Matterhorn auf 3'883 Metern (VS-007-P).

Hier befindet sich gleichzeitig auch Europas höchste Bergbahnstation. Diese wurde in den 70er Jahren errichtet und ermöglicht seitdem den Zugang zum Matterhorn glacier paradise. Zu dieser Zeit war der Bau eine echte Pionierleistung. Die hat sich jedoch gelohnt: Von oben eröffnet sich ein unvergleichlicher Ausblick auf 38 Viertausender der Schweizer, Italienischen und Französischen Alpen, etwa den Mont Blanc oder den Gran Paradiso. Heute befindet sich am Klein-Matterhorn zudem ein ganzjähriges Skigebiet sowie eine unterirdische Gletscherwelt.

Das Restaurants mit Showküche ist nach dem Minergie-P Baustandard modernisiert und erhielt 2010 sogar den Schweizerischen und Europäischen Solarpreis. Im Erdgeschoss befinden sich Restaurant, Shop und Toiletten, im Obergeschoss Schlafräume für Alpinisten, ein kleiner Saal und die Personalräume.

Auf der Sonnenseite

Die wegweisende Solarenergie-Technik des Gebäudes nutzt den Standort optimal aus – naheliegend bei jährlich 2'543 Sonnenstunden. Einen höheren Wert erreicht kein anderer Ort der Schweiz. Die Photovoltaik-Anlage ist in der Süd-/Südwestseite in die Fassade integriert und deckt ein Drittel des Gesamtenergiebedarfs des Hochgebirgsrestaurants.

Auch sonst ist es ein Ort der Extreme: Das Gebäude muss Windgeschwindigkeiten bis 250 km/h und Temperaturen unter -30° Celsius standhalten. Die Gebäudeform ist deshalb speziell optimiert, so dass sie bestmöglich die Solarenergie nutzen kann, ihm gleichzeitig Wind und grosse Schneemassen nichts anhaben. Dazu verfügt es über eine 52 cm dicke Wärmedämmung mit einem beispielhaften U-Wert von 0.09 an Wänden und Dach. Das ermöglicht einen minimalen Heizenergie-Aufwand.

Bis auf die Wasserzufuhr und der Stromspeicherung im Netz der Bergbahnen kann das Gebäude autark betrieben werden. Dafür sorgen unter anderem eine eigene Kläranlage und das raffinierte Energiekonzept mit Doppelfassade und den darin integrierten Solarpanels.

360 Grad-Ansicht

Weitere Minergie-Berghütten:

Monte-Rosa Hütte, 2'883 Meter (Minergie-P: VS-013-P)

Lötschenpasshütte, 2'690 Meter (Minergie: VS-537)