Systemerneuerung Einfamilienhaus

Baujahr: 1978/ Sanierungsjahre: 2018-2019

«Die technischen Anlagen haben sich bewährt und die energetischen Prognosen wurden im ersten Betriebsjahr übertroffen.»

Hermann Holzner, Architekt

«Ich war gefordert, als Architekt ganzheitlich zu denken.»

Hermann Holzner, Architekt

Das Projekt in Kürze

Im Frühjahr 2018 konnte die Bauherrschaft das 40-jährige Einfamilienhaus erwerben. In all den Betriebsjahren wurden am Objekt keine Sanierungen vorgenommen, ausser der Ersatz der Einbauküche. Dies erleichterte die Planung, mussten doch nicht Bauteile berücksichtigt werden, die noch nicht ihre Lebensdauer erreicht hatten. Die bestehende Grundstruktur war intakt und konnte mit gezielten Eingriffen den Wünschen der Bauherrschaft angepasst werden.

Die realisierte Minergie Systemerneuerung nach System 1 erforderte nebst optimalen Wärmedämmungen, Massnahmen für den sommerlichen Wärmeschutz und Fenster mit dreifach Verglasung auch neue technische Anlagen. Realisiert wurde eine Wärmepumpe mit Erdsonde und Freecooling, eine Komfortlüftung für alle Räume und eine Photovoltaikanlage.

Die technischen Anlagen haben sich bewährt und die energetischen Prognosen wurden im ersten Betriebsjahr übertroffen. Der Gesamtenergieverbrauch reduzierte sich von 23’500 Ki­lo­wattstunde pro Jahr auf 7'000 Ki­lo­wattstunde pro Jahr. Die Photovoltaik-Anlage mit 6,51 Kilowatt-Peak Leistung hatte im ersten Betriebsjahr einen Ertrag von 6'200 Ki­lo­wattstunde. Das Freecooling hat sich in den heissen Sommertagen 2019 auch bewährt, stiegen die Raumtemperaturen im Wohnbereich nie über 24,5 Grad Celsius.

Fragen an den Architekten

  1. Wo sehen Sie die Vorteile einer Minergie Sanierung?
    Der Vorteil einer Minergie-Sanierung ist, dass der Architekt, einmal mehr, gefordert ist, ganzheitlich zu denken. Die Förderbeiträge erleichtern es der Bauherrschaft, den energetischen Anforderungen zuzustimmen. Der Ertrag zeigt sich aber in den tiefen Betriebskosten. Vor der Sanierung waren die Energiekosten circa CHF 2'900 jährlich und nach der Sanierung circa CHF 500 mit Berücksichtigung der Photovoltaik-Anlage.
  2. Was waren die Herausforderungen?
    Die Herausforderung war, die Anforderungen der Bauherrschaft mit den Minergie-Anforderungen in Einklang zu bringen und konstruktiv wie ästhetisch gute Lösungen zu bringen. Die Einbettung in die Gesamtsiedlung im Zelgliacher gab auch keinen Anlass für architektonische Extravaganzen.

Das Gebäude im Überblick

Baujahr (Sanierungsjahre)

1978 (2018-2019)

EBF

230 m2

Eigenstromproduktion

Indach PV-Anlage

Heizung

Erdsonden-Wärmepumpe

Zertifikat

ZH-9164

Vorher-Nachher Vergleich


Vor Erneuerung Nach Erneuerung

Lufterneuerung
Fensterlüftung

Lufterneuerung
Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung

Heizung
Elektrospeicher

Heizung
Erdsonden-Wärmepumpe

Warmwasser
Elektro direkt

Warmwasser
Erdsonden-Wärmepumpe

Elektrizität
Haushaltsgeräte: sehr ineffizient
Beleuchtung: Glühbirnen & FL-Röhren
PV-Anlage: keine

Elektrizität
Haushaltsgeräte: Bestgeräte
Beleuchtung: LED Beleuchtung
PV-Anlage: PV 6,51 kWp

Gebäudehülle (U-Werte)
Fassade: 0,62 W/m2K
Dach: 0,72 W/m2K
Kellerdecke: 0,81 W/m2K
Fenster: 2,0 W/m2K

Gebäudehülle (U-Werte)
Fassade: 0,16 W/m2K, 0,23 W/m2K, 0,15 W/m2K
Dach: 0,13 W/m2K
Kellerdecke: 0,25 W/m2K
Fenster: 0.95 W/m2K

Jährlicher Energiebedarf
23'500 kWh

Jährlicher Energiebedarf
7'000 kWh

Bildergalerie

Planer

Hermann Holzner Architekt, Chur
Werkstatt GmbH, Hedingen

Bauherrschaft

Marianne Meier und Patrick Holzner, Hedingen