Monitoring+ zahlt sich aus

1. Blick in die Praxis: 10-15 % Energieeinsparung im Mehrfamilienhaus in Reinach (AG)

Im Frühjahr 2021 konnten 28 Mietparteien im Zentrum von Reinach (AG) ihre Wohnungen beziehen. Das Mehrfamilienhaus wurde als eines der ersten Minergie-Objekte für die automatische Energiedatenerfassung mit dem neuen Minergie-Modul Monitoring ausgestattet. Das Modul ermöglicht zudem die Zusatzauswertung «Monitoring+», bei der die Messdaten mit den Plandaten verglichen werden.

Feststellung

• Der Heizbetrieb war nicht richtig eingeregelt. Selbst in den Sommermonaten wurde geheizt.
• Das Warmwasser wurde nur via Heizstab erwärmt und nicht wie vorgesehen vor allem über eine der beiden Wärmepumpen. Das führte zu einer Verdreifachung des Strombedarfs für die Aufbereitung des Warmwassers.

Optimierung

• Die vor kurzem vorgenommene Betriebsoptimierung wird den Energiebedarf des Mehrfamilienhauses um geschätzte 10-15 % senken.

Nach einem Jahr ausbezahlt

• De facto bezahlt die Eigentümerschaft 800 Franken pro Jahr für das Monitoring und einmalig rund 2000 Franken zusätzlich für eine Optimierungsrunde.
• Die daraus folgenden Energieeinsparungen betragen bei einem Strompreis von 25 Rp./kWh und 50 % Eigenstromanteil ungefähr 2500 Franken im Jahr.
• Damit amortisieren sich die Kosten für die energetische Betriebsoptimierung (eBO) bereits nach rund einem Jahr.

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2. Fachleute im Interview zur «Königsdisziplin» Betriebsoptimierung

Erfahren Sie im Interview, was Sabine von Stockar, Leiterin Entwicklung Minergie und zwei weitere Fachleute von den Chancen der Digitalisierung für eine einfache Betriebsoptimierung mit viel Wirkung halten, wo es trotzdem noch Hürden gibt und wie Minergie den Markt für eBO standardisieren will.

• «Geschätzt in neun von zehn Wohnbauten werden die Energieströme nicht systematisch erfasst und ausgewertet. Also weiss niemand, ob es überhaupt etwas zu optimieren gibt» Sabine von Stockar, Leiterin Entwicklung & Bildung bei Minergie
• «Nicht umsonst wird die energetische Betriebsoptimierung oft als Königsdisziplin der Energiebranche bezeichnet» Flurin Buchholz-Baltermia, Leiter Energieberatung bei den Industriellen Werken Basel (IWB)
• «Alles, was man nicht verbraucht, muss nicht produziert oder importiert werden.» Gian Cavigelli, Leiter Energieberatung B2B bei den Elektrizitätswerken des Kantons Zürich (EKZ)

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