18. Februar 2020

Inspiration, tolle Gespräche und eine geballte Ladung Kompetenz

Freundliche Gebäudetechniker und das frische Grün der Pflanzen am Stand «erneuerbar heizen»: Die Kulisse der Minergie-Veranstaltungen an der Swissbau Focus war überaus inspirierend. Und so erzeugten die Aussagen von Experten wie Peter Richner zur Stromversorgung im Winter oder von Gianrico Settembrini zur Ökobilanz von Lüftungen fruchtbare Diskussionen an den verschiedenen Minergie-Veranstaltungen. 

Klimaschutz konkret

Für die Dekarbonisierung des Gebäudeparks müssen wir fossile Feuerungen durch erneuerbare Heizsysteme ersetzen und gleichzeitig die Effizienz. Peter Richner (EMPA) hat eindrücklich aufgezeigt, dass das Winterproblem ziemlich gross ist. Stefan Batzli (AEE) empfiehlt eine Kombination aus Geboten, Verboten und gezielter Förderung - nicht zuletzt auch, damit die Dekarbonisierung sozial verträglich ist. Franz Sprecher (Stadt Zürich) zeigt auf, warum der Saisonalität mehr Gewicht zu geben ist. Andreas Meyer Primavesi (Minergie) stellt die These auf, dass ein klimagerechtes Gebäude genau 9 Eigenschaften aufweisen muss. 

Welches ist das beste Lüftungssystem?

Der Mensch steht im Zentrum bei der Frage nach dem richtigen Lüftungssystem, sagt Milton Generelli (Minergie Agenzia Svizzera italiana). Dieses sorgt für die richtige Luftmenge, gefiltert und ohne Schadstoffe, für gesunde und frische Luft. Die genaue Analyse der Ökobilanz von Lüftungen dient dazu, sicherzustellen, dass dieser Komfort nicht auf Kosten der Umwelt entsteht. Hier gilt es, Konzepte anzuwenden mit kurzen Leitungen. Denn gemäss Gianrico Settembrini (HSLU) zeigen die Zwischenergebnisse einer aktuellen Studie, dass die Leitungen 50 - 70% der grauen Energie der Lüftung ausmachen. Heinrich Huber (HSLU) wirbt dafür, die heutigen technischen Möglichkeiten zu nutzen: Für jedes Haus und jede Nutzung gibt es eine gute Lüftung.

Qualität im Betrieb: Messen und Optimieren

Eine Betriebsoptimierung bringt in erster Linie mehr Komfort in der Wohnung oder im Büro. Aber auch bezüglich Energie und Kosten ist eine solche Optimierung spannend. So spart man gemäss Roland Stadelmann durchschnittlich 11% des Energieverbrauchs (Strom und Wärme), gemessen in kWh, relativ gleichmässig über verschiedene Gebäudekategorien gemessen. Dies zum Beispiel mithilfe von PERFORMANCE by Minergie + energo, das bei grösseren Mehrfamilienhäusern und kleineren bis mittleren Zweckbauten zum Einsatz kommt, wie Christian Stünzi und Robert Minovsky (Minergie) aufzeigten.