Sanierung Mehrfamilienhaus zum Plusenergiegebäude

Baujahr: 1963 / Sanierungsjahr: 2017-2019

Minergie steht für einen hohen Wohnkomfort.

Kilian Grimm, HLK Ingenieur

Mit Minergie stellt der Kanton auch die langfristige Gebrauchstauglichkeit und die Marktgängigkeit seiner Liegenschaften sicher.

Manfred Hügli, Baumanager Kanton Bern

Das Projekt in Kürze

Das 1963 erbaute Mehrfamilienhaus wird in zwei Etappen umgebaut. Das Ziel ist, ein Plusenergiegebäude mit einer möglichst hohen Eigenbedarfsnutzung zu erhalten. 

Die erste Sanierungsetappe umfasst die Gebäudehülle sowie die Heizung. Bei der Heizung wird von einer Ölfeuerung auf eine Erdsonden-Wärmepumpe mit Heizungsspeicher gewechselt. Auch bei der Warmwasseraufbereitung wird von einem ölbetriebenen Registerboiler auf einen Registerboiler, der über die Wärmepumpe geheizt wird, gewechselt.

Die Innenraumsanierung findet in einem zweiten Teil statt. Dabei wird neu eine Komfortlüftung eingebaut, welche für zusätzlichen Wohnkomfort sorgen soll.

Fragen an den Bauherrn

  1. Wo sehen Sie die Vorteile einer Minergie Sanierung?
    Der Kanton Bern hat sich zum Ziel gesetzt, die Energieeffizient bei seinen bestehenden Bauten zu verbessern. Das Minergie-Label bietet dafür Vorgaben und Richtlinien, die in der Baubranche gut etabliert sind und setzt Zeichen für ökologische Lösungen, welche auch zu tieferen Betriebskosten führen. Damit stellt der Kanton unter anderem auch die langfristige Gebrauchstauglichkeit und die Marktgängigkeit seiner Liegenschaften sicher. Ausserdem ist der Wiedererkennungswert des Labels in der Bevölkerung hoch. Minergie steht für einen hohen Wohnkomfort.
  2. Was waren die Herausforderungen?
    Die grösste Herausforderung war die etappierte Bauweise. Zusätzlich war das Erreichen des hohen Eigenbedarfswert bei der Stromproduktion mittels PV-Anlage anspruchsvoll.

Das Gebäude im Überblick

Baujahr (Sanierungsjahre)

1963 (2017-2019)

EBF

330m2

Eigenstromproduktion

PV-Indach

Heizung

Erdsonden Wärmepumpe mit Heizungsspeicher

Dämmung

Minergie Hülle

Zertifikat

BE-1318

Vorher-Nachher Vergleich


Vor Erneuerung (Totalsanierung 1999) Nach Erneuerung (nur Heizungsersatz)

GEAK (Gesamtenergieeffizienz / Gebäudehülle)
G/G

GEAK (Gesamtenergieeffizienz / Gebäudehülle)
B/A

Lufterneuerung
unkontrolliert

Lufterneuerung
Komfortlüftung

Heizung
Öl (6'000 Liter/a)

Heizung
Wärmepumpe Erdsonde mit Heizungsspeicher

Warmwasser
Registerboiler mit Öl

Warmwasser
Registerboiler über Wärmepumpe

Elektrizität
Haushaltsgeräte: ohne Klassifizierung
Beleuchtung: alte Beleuchtung
PV: nicht vorhanden

Elektrizität
Haushaltsgeräte & Beleuchtung: nach neustem Standard und Technik
PV: PV-Indach

Gebäudehülle (U-Werte)
Fassade: 1.20W/m2K
Dach: 0.60W/m2K
Boden: 0.37W/m2K (gegen unbeheizt) / 3.0W/m2K (gegen Aussentemperatur)
Fenster: 2.50W/m2K

Gebäudehülle (U-Werte)
Fassade: 0.15W/m2K
Dach: 0.19W/m2K
Boden: 0.37W/m2K (gegen unbeheizt) / 0.16W/m2K (gegen Aussentemperatur)
Fenster: 1.00W/m2K

Bildergalerie

Beteiligte

Architekt: Architekturbüro Rolf + Therese Messner, Vinelz
HKL-Planung: eCon Energie+Gebäudetechnik GmbH, Lüscherz
Bauherrschaft: Amt für Grundstücke und Gebäude des Kantons Bern